Verrücktes Spiel geht mit 5:4 an den ESVK

Joker drehen 3:0 Rückstand in Deggendorf und lösen das Ticket für die Playoffs - Siegtreffer fällt 18 Sekunden vor dem Ende


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Die Joker können doch noch gewinnen und das in einem völlig verrückten Spiel und nach einem 3:0 Rückstand nach 21 Minuten. Unterstützt wurde der ESVK dabei von gut 300 lautstarken Schlachtenbummlern. Die Joker starteten gut in die Partie beim Deggendorfer SC. Hatten erste gute Torabschlüsse, ließen in der eigenen Zone nichts zu, erarbeiteten sich zwei Powerplaysituationen und der Gegner macht mit der ersten Chance, zugegebenermaßen nach einem dicken Schnitzer eines Kaufbeurer Spielers an der eigene blauen Linie, das 1:0. Kyle Gibbons war der Nutznießer nach neun gespielten Minuten. Passend dazu rannten die Rotgelben wieder an, Konter Deggendorf und Josh Brittain macht den zweiten Deggendorfer Treffer. Dieses Mal saß der Stachel aber tief bei den Jokern und einigen Spielern war die Verunsicherung nun deutlich anzumerken. Klar auch, dass die Hausherren durch die beiden Tore wie beflügelt aufspielten. Glück hatten die Joker kurz vor der Pause bei einem Powerplay der Deggendorfer, als Stefan Vajs gegen Andrew Schembri einen tolle Parade auspackte und einen höheren Pausenrückstand verhinderte.
Das zweite Drittel hatte es dann in sich. Schon nach wenigen Sekunden patzte die erste Kaufbeurer Reihe im Aufbau. Der DSC konterte und Kyle Gibbons traf zum 3:0. Die Joker waren trotz des Rückstandes weiter die überlegener Mannschaft, schafften es aber nicht, ihr Chancen in Tore umzuwandeln. Ein weiteres Powerplay der Hausherren verlief genauso ohne weiteren Treffer, wie das erste der Joker im Mittelabschnitt. Im nächsten Überzahlspiel war dann aber Ossi Saarinen zur Stelle und setzte die Scheibe unter den Giebel zum 3:1 Anschlusstreffer nach 35 Minuten. Cody Brenner im Kasten der Hausherren war dabei machtlos. Die Allgäuer bekamen durch ihren ersten Treffer wieder mehr Aufwind und hatten kurz vor der zweiten Pause in einem weiteren Powerplay die Chance auf den Anschlusstreffer. Aber zuerst sollte es anders kommen. Branden Gracel und Ossi Saarinen waren sich an der blauen Linie uneins und Andrew Schembri zog auf und davon. Sami Blomqvist konnte den wusligen Deutschkanadier dann nur mit unfairen Mitteln stoppen und es gab Folgerichtig einen Penaltyschuss für den DSC. Andrew Schembri trat selbst an und scheiterte mit seinem Versuch aber an Stefan Vajs. Und es kam noch besser. Sekunden später nutzte Steven Billich, die Wertachstädter spielten ja noch in Überzahl, eine unübersichtliche Situation vor dem Gehäuse von Cody Brenner zum 3:2 Anschlusstreffer in der 40. Minute. Vier Sekunden waren dabei noch auf der Spieluhr.
Der Schlussabschnitt sollte dann völlig verrückt werden. Die Joker rannten an und wollten das Spiel mit aller Macht drehen und die Deggendorfer lauerten auf Konter. ESVK Coach Andi Brockmann stellte mit Beginn des letzten Drittels auch von vier auf drei Sturmreihen um. Denis Pfaffengut hätte beinahe den Ausgleich markiert. Sein abgefälschter Schuss landete aber nur am Lattenkreuz. In einem Überzahlspiel der Allgäuer nach gut 45 Minuten wurde es wieder einmal Kurios. Der DSC konterte, traf den Innenpfosten und im Gegenzug trafen die Joker zum vermeintlichen 3:3 Ausgleichstreffer durch Florin Ketterer, doch der Treffer wurde wegen hohen Stocks von den Schiedsrichtern zu Recht nicht anerkannt. Besser machte es dann Joey Lewis. Die Nummer elf der Joker nutzte einen Abpraller von der Bande, Jere Laaksonen verzog davor knapp, zum umjubelnden Ausgleichstreffer. Gespielt waren 51 Minuten. Es sollte für die Joker aber noch besser kommen. Branden Gracel bediente drei Minuten vor dem Ende den freistehenden Sami Blomqvist perfekt und dieser netzte zum 3:4 ein. Aber dieses Spiel war wie schon gesagt verrückt und noch lange nicht entschieden. Die Hausherren gingen 90 Sekunden vor dem Ende in das Risiko und agierten mit sechs Feldspielern. Dies wurde belohnt. Kyle Gibbons traf nach einem gewonnen Bully zum 4:4 Ausgleichstreffer und die Halle kochte. Die Joker zeigten sich aber nicht beeindruckt, spielten weiter nach vorne und dies wurde ebenfalls belohnt. 18 Sekunden vor dem Ende verwertete Sami Blomqvist einen Abpraller nach einem Schuss von Simon Schütz direkt aus der Luft zum 4:5 Endstand. Die Freude bei der Mannschaft von Trainer Andreas Brockmann war natürlich enorm und die letzten Sekunden nur noch Formsache. So sicherte sich der ESVK mit diesem emotionalen Sieg nicht nur den ersten Dreier nach sieben Niederlagen in Folge, sondern gleichzeitig auch das Ticket für das Playoff-Viertelfinale.

Tore: 1:0 (9.) Kyle Gibbons (Curtis Leinweber, Andrew Schembri), 2:0 (14.) Josh Brittain (Dimitri Litesov, Christoph Kiefersauer), 3:0 (21.) Kyle Gibbons ( René Röthke, Christopher Kasten), 3:1 (35.) PP1 Ossi Saarinen (Branden Gracel, Sami Blomqvist), 3:2 (40.) PP1 Steven Billich (Max Schmidle, Jere Laaksonen), 3:3 (51.) Joey Lewis (Jere Laaksonen, Steven Billich), 3:4 (58.) Sami Blomqvist (Branden Gracel, Alex Thiel) 4:4 (59.) EA Kyle Gibbons (Curtis Leinweber, Josh Brittain), 4:5 (60.) Sami Blomqvist (Simon Schütz, Denis Pfaffengut)  

Aufstellung ESVK:

Vajs, Henne

Schütz – Pfaffengut
Thiel – Messing
Ketterer - Koziol
Haase

Blomqvist – Gracel – Lewis
Billich – Schäffler – Saarinen
Lillich – Laaksonen (A) – Schmidle (C)l
Oppolzer (A) – Thomas (A) - Wolter
Latta

Strafen: 14 – 8

Schiedsrichter: Vladislav Gossmann, Daniel Kannengießer
Linienschiedsrichter: Thomas Kalnik, Stefan Schusser

Zuschauer: 2.068

Foto: ESVK

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